Montag, 4. August 2008

Rückblick - Ammoniak-Alarm im Kulmbacher Freibad

Rückblick:

Schock beim Baden: 2500 Freibadgäste in Kulmbach sind am 22. Juni wegen des Austritts von Ammoniak evakuiert worden. Rettungskräfte und Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort, 55 Menschen mussten ins Krankenhaus. Zunächst war von mehreren Schwerverletzten und einer Explosion die Rede.

Die Opfer erlitten Atemreizungen, wurden aber nach Angaben der Behörden nicht schwer verletzt. Rettungskräfte und Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Rettungsdienst sprach am späten Abend von 55 Verletzten. 25 von ihnen wurden vorsorglich zur Untersuchung in Kliniken gebracht, wie der Rettungsdienst-Koordinator Armin Schicker sagte. Unter den Opfern war auch ein Baby. Die Verletzten wurden mit einem Kortisonspray behandelt. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 15.50 Uhr. Eine Bademeisterin alarmierte die Rettungskräfte, als sie feststellte, dass aus einem Überdruckventil Ammoniakgas austrat.

Vor Ort waren nach Angaben des Rettungsdienstes 140 Helfer. „Es war alles unterwegs, was Räder hatte und laufen konnte“, sagte Polizeisprecher Michael Hübsch. Neben Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Technischen Hilfswerk waren auch zwei Rettungshubschrauber im Einsatz, die aus Nürnberg und Bayreuth gerufen wurden und Notärzte an Bord hatten. Die Ursache für den Gasaustritt war vermutlich ein technischer Defekt. Der stechende Geruch des Gases war deutlich bemerkbar, wie der Polizeisprecher betonte. Die Aufregung unter den Gästen sei darum groß gewesen. Viele hätten ihre Sachen zurückgelassen und seien in Richtung Notausgang gelaufen. Mehrere Personen mussten nach Informationen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) wegen der Hitze und der Aufregung mit Kreislaufproblemen behandelt worden.

Ammoniak (NH3) ist ein farbloses Gas. Wird es eingeatmet, kommt es zu Reizungen der Atemwege. Höhere Konzentrationen können zu Erstickungsanfällen, Verätzungen und Lungenödemen führen. Das Gas entsteht in der Natur in kleineren Mengen als Zersetzungsprodukt von organischen Stickstoffverbindungen. Technisch wird es meist gewonnen, indem Stickstoff und Wasserstoff unter hohem Druck und bei einer Temperatur von 600 Grad Celsius zu NH3 umgesetzt werden. Das Gas verflüssigt sich bei einem Druck von etwa acht bis neun bar bei 20 Grad Celsius.

Textquelle: welt online

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachten Sie, das Ihr Kommentar vor der Veröffentlichung moderiert wird.

Related Posts with Thumbnails