Gestern abend gegen 17 Uhr hat es bei Experimenten mit chemischen Stoffen an der TU Dresden einen vermeintlichen Chemieunfall gegeben. Der gesamte Chemie-Neubau der TU Dresden an der Bergstraße wurde evakuiert. Über 100 Studenten, Mitarbeiter und Rettungskräfte wurden in die Kliniken der Stadt Dresden eingeliefert. Mehr als 100 Rettungskräfte aus Dresden und Umgebung waren im Einsatz.
Da Knoblauchgeruch wahrgenommen wurde, vermutete man, dass bei einem Experiment hochgiftiges und hochexplosives Arsenwasserstoff (AsH3), eine Verbindung aus Arsen und Wasserstoff, ausgetreten ist. Dieser wurde im Ersten Weltkrieg als Kampfmittel eingesetzt und wird heute unter anderem in der Mikroelektronik verwendet. Beim Einatmen können Vergiftungserscheinungen erst Stunden später auftreten, Notfallmaßnahmen müssen also unverzüglich eingeleitet werden. Daher war die schnelle und kompromißlose Evakierung die absolut korrekte Entscheidung.
Die Einsatzkräfte konnten mit eigens von Infineon organisierten Messgeräten am Abend kein Arsenwasserstoff (GESTIS-Stoffdatenbank) nachweisen. Grundsätzlich kann man aber davon ausgehen, dass die Menge viel zu gering war, um sie nach mehreren Stunden noch nachzuweisen. Arsenwasserstoff ist die toxischste Arsenverbindung. Ist man einer Konzentration von 20 mg/m³ länger als 50 Minuten ausgesetzt, wirkt sie tödlich.
1 Kommentare:
OhOh,
der Unfall liest sich gar nicht gut!
Hätte man sich lieber mal etwas mehr um Gebäudetechnik gekümmert...
Es grüßt
L. Meng
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